Erbe der Kolonialzeit, Kriege und enorme Rohstoffvorkommen
Im Kongo stehen 17 000 Soldaten der Monuc, im Südsudan knapp 10 000 Soldaten der Unmis und in der Westprovinz Darfur ca. 7000 Soldaten der Afrikanischen Union. Und es stellt sich die Frage, ob die Erhöhung auf 30 000 durch Beteiligung der Nato das erreichen kann, was bisher nicht gelang: Frieden und die Achtung der Menschenrechte. So verschieden beide Länder sind, zwei Geißeln der unseligen Kolonialepoche haben sie gemeinsam geerbt: Sie sind Schauplatz der schrecklichsten Bürgerkriege in der jüngeren Vergangenheit Afrikas und sind gleichzeitig "gesegnet" mit enormen Energiequellen und mineralischen Rohstoffen, die zu den reichsten Afrikas zählen. Ein doppelter Fluch, wie sich immer mehr herausstellt.

Im Kongo tobte seit 1997 ein Krieg, der ca. vier Millionen Tote hinterließ. Noch heute sterben nach Angaben von amnesty international monatlich über 30 000 Menschen an den Kriegsfolgen wie Hunger, Armut und Vertreibung. Vor zwei Jahren stellte eine parlamentarische Untersuchungskommission fest, "dass die heute regierenden Kriegsparteien die staatlichen Unternehmen schlimmer ausplündern als zu Zeiten der Mobutu-Diktatur". Die von den EU-Truppen abgesicherten Wahlen werden ihnen bald die parlamentarische Legitimation dazu verschaffen, denn an den gewachsenen Strukturen dieser Kleptokratie werden sie nichts ändern.
Der Bürgerkrieg im Sudan reicht bis in die frühen achtziger Jahre zurück und hat an die zwei Millionen Tote gekostet - 200 000 allein seit 2003 in Darfur und über zwei Millionen Flüchtlinge. Trotz dieses grausamen Krieges konnte im Mai 2000 die Neue Züricher Zeitung anerkennend berichten, "ist es ausländischen Firmen gelungen, mitten im Krisengebiet pro Tag rund 20 000 Fass Erdöl zu produzieren und über eine 1600 Kilometer lange Pipeline zu transportieren".

Die Vorwürfe gegen die so erfolgreiche kanadische Talisman Energy Inc., sie nähmen Menschenrechtsverletzungen in Kauf und trügen dazu bei, den Krieg zu finanzieren, treffen wohl alle in der Erdölförderung und Minenindustrie tätigen Firmen. Chevron wurde als erste 1980 fündig im Südsudan und steckte Milliarden Dollar in die Erkundung von Öllagerstätten, deren Reserven sie größer als die Iraks und Saudi-Arabiens zusammen einschätzt. Chevron wurde alsbald durch die Rebellen der sudanesischen Befreiungsarmee (SPLM) des John Garang vertrieben. Danach unterstützte Washington in dem eskalierenden Guerillakrieg um die Rohstoffe eben diesen Garang und seine SPLM mit Waffen und Ausrüstung, weil sie von ihm auf lange Sicht die Exklusivrechte für die Vermarktung des sudanesischen Öls erhofften. Bisher allerdings ohne befriedigendes Ergebnis.
Inzwischen sind Unternehmen aus einem knappen Dutzend Länder in der sudanesischen Ölindustrie tätig, deren größte Probleme die Sicherheit und die Grenzziehung zwischen den Ölfeldern sind. Auch Darfur ist mittlerweile aufgeteilt und Konzessionen sind an Unternehmen aus China, Indien, Pakistan und Malaysia vergeben. Die USA stehen noch außen vor. Verständlich, dass gerade Bush auf eine Beteiligung der Nato an einer verstärkten UN-Truppe drängt - das öffnet zumindest die Türen für eine spätere Neuverteilung der Lizenzen.


Im Kongo tobte seit 1997 ein Krieg, der ca. vier Millionen Tote hinterließ. Noch heute sterben nach Angaben von amnesty international monatlich über 30 000 Menschen an den Kriegsfolgen wie Hunger, Armut und Vertreibung. Vor zwei Jahren stellte eine parlamentarische Untersuchungskommission fest, "dass die heute regierenden Kriegsparteien die staatlichen Unternehmen schlimmer ausplündern als zu Zeiten der Mobutu-Diktatur". Die von den EU-Truppen abgesicherten Wahlen werden ihnen bald die parlamentarische Legitimation dazu verschaffen, denn an den gewachsenen Strukturen dieser Kleptokratie werden sie nichts ändern.
Der Bürgerkrieg im Sudan reicht bis in die frühen achtziger Jahre zurück und hat an die zwei Millionen Tote gekostet - 200 000 allein seit 2003 in Darfur und über zwei Millionen Flüchtlinge. Trotz dieses grausamen Krieges konnte im Mai 2000 die Neue Züricher Zeitung anerkennend berichten, "ist es ausländischen Firmen gelungen, mitten im Krisengebiet pro Tag rund 20 000 Fass Erdöl zu produzieren und über eine 1600 Kilometer lange Pipeline zu transportieren".

Die Vorwürfe gegen die so erfolgreiche kanadische Talisman Energy Inc., sie nähmen Menschenrechtsverletzungen in Kauf und trügen dazu bei, den Krieg zu finanzieren, treffen wohl alle in der Erdölförderung und Minenindustrie tätigen Firmen. Chevron wurde als erste 1980 fündig im Südsudan und steckte Milliarden Dollar in die Erkundung von Öllagerstätten, deren Reserven sie größer als die Iraks und Saudi-Arabiens zusammen einschätzt. Chevron wurde alsbald durch die Rebellen der sudanesischen Befreiungsarmee (SPLM) des John Garang vertrieben. Danach unterstützte Washington in dem eskalierenden Guerillakrieg um die Rohstoffe eben diesen Garang und seine SPLM mit Waffen und Ausrüstung, weil sie von ihm auf lange Sicht die Exklusivrechte für die Vermarktung des sudanesischen Öls erhofften. Bisher allerdings ohne befriedigendes Ergebnis.
Inzwischen sind Unternehmen aus einem knappen Dutzend Länder in der sudanesischen Ölindustrie tätig, deren größte Probleme die Sicherheit und die Grenzziehung zwischen den Ölfeldern sind. Auch Darfur ist mittlerweile aufgeteilt und Konzessionen sind an Unternehmen aus China, Indien, Pakistan und Malaysia vergeben. Die USA stehen noch außen vor. Verständlich, dass gerade Bush auf eine Beteiligung der Nato an einer verstärkten UN-Truppe drängt - das öffnet zumindest die Türen für eine spätere Neuverteilung der Lizenzen.

hubertus - 24. Jul, 02:13
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